Plattdeutsche Woche im Altenpflegezentrum in Cloppenburg

Eine „Plattdeutschen Woche“ als Start für mehr Plattdeutsch im Pflegealltag

Das St. Piust-Stift Cloppenburg ist eine Altenpflegeeinrichtung mit Außenstellen in den Orten Molbergen und Emstek. Als Einrichtung in einer Region, in der die niederdeutsche Sprache ein wesentliches Merkmal regionaler Identität ist, möchten sie mit einer „Plattdeutschen Woche“ die Mitarbeiter*innen, aber auch die Bewohner*innen anregen, die plattdeutsche Sprache gezielt in den Blick zu nehmen und im alltäglichen Miteinander einzusetzen.
Entstanden ist die Idee bei Gesprächen von Heinrich Siefer, Sprecher des Bundesraat för Nedderdüütsch, und Mitarbeiter*innen des Stifts  zum Thema „Die Bedeutung von Muttersprache im Pflegealltag“. In der Diskussion ging es um Möglichkeiten, wie die plattdeutsche Sprache, die für viele Bewohner*innen noch Muttersprache ist, im Pflegealltag verstärkt Eingang finden könnte. Die „Plattdeutsche Woche“ soll dazu als Initialzünder genutzt werden. Mit kleinen Workshops (Ruck-Zuck-Plattdeutsch-Kursen) und Vorträgen (Warum ist die plattdeutsche Sprache im Pflegalltag hilfreich und notwendig?), plattdeutschen Lesungen, Gottesdiensten und Singrunden, sollen auf unterhaltsame Weise Barrieren abgebaut und Mut gemacht werden, den Anfang zu wagen.
Gemäß dem Motto „Einsprachigkeit ist heilbar“ will die Woche ein Signal für mehr Platt im Pflegealltag der eigenen Einrichtungen setzen. Bei der Gestaltung des Programmes sind Autor*innen der Plattdüütsch Warkstäe der Katholischen Akademie Stapelfeld involviert. Hella Einemann-Gräbert von der Beraufsbildenden Schule für Altenpflege in Wildeshausen wird aufzeigen, wie und in welcher Form Platt im Pflegealltag und in der Ausbildung von Pflegekrägften implementiert werden kann. Seelsorger der Einrichtung werden zu Beginn und zum Ausklang der Woche mit Senior*innen und Mitarbeiteri*nnen Gottesdienste in plattdeutscher Sprache feiern. Auch im internen Ablauf der Einrichtung soll im Miteinander während der Woche Platt im Vordergrund stehen. Die Küche wird eigens den Speiseplan „platt“ machen. Am Ende der Woche soll an alle Bereiche der Einrichtung Arbeitsmaterial überreicht werden, mit dem auch weiterhin die plattdeutsche Sprache im Blick behalten bleibt – u.a. auch das Erinnerungsbuch „Weetst du noch?“, das der Bundesraat för Nedderdüütsch herausgegeben hat.
Eine schöne Idee, die hoffentlich nachhaltig Wirkung entfaltet!

Weitere Informationen: Porgramm „Plattdeutsche Woche“ im St. Pius-Stift Cloppenburg

Text: Heinrich Siefer
Foto: pixabay