Plattdeutsche Band-Contests

In den letzten Jahren hat sich eine moderne plattdeutsche Musikszene entwickelt. Einen großen Teil dazu beigetragen haben zwei verschiedene Musikwettbewerbe für junge Musiker*innen unter 30 Jahren: Plattbeats und Plattsounds. Plattbeats ist der Songcontest für das ganze niederdeutsche Sprachgebiet. Plattsounds richtet sich an Musiker*innen aus Niedersachsen. An beiden Wettbewerben können sich Teilnehmer*innen zwischen 15 und 30 Jahren bewerben und einen selbst komponierten Song einreichen – ob allein oder als Band ist egal. Bei beiden Wettbewerben ist jede Art von Musik willkommen. Die Bandbreite in den letzten Jahren reichte von HipHop über Elektro, Rock, Indie, Metal bis hin zu Reggae. Eins haben alle Songs gemeinsam: Gesungen wird auf auf Plattdeutsch.
Beide Wettbewerbe haben das Ziel, die Sprache Plattdeutsch mit neuer moderner Musik von jungen Nachwuchsmusiker*innen zusammenzubringen, um junge musikbegeisterte Menschen zu fördern und Interesse an der plattdeutschen Sprache zu wecken. Musiker*innen, die kaum/kein Plattdeutsch können, haben die Möglichkeit, ihren Song zuerst in einer anderen Sprache einzureichen. Bei der Übersetzung bekommen sie professionelle Unterstützung. Bei beiden Wettbewerben haben die Teilnehmenden beim Finale die Möglichkeit, ihren Song live zu spielen. Jeweils drei Bands oder Solo-Musiker*innen gewinnen ein Preisgeld.

Das Finale von Plattbeats wurde im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie online ausgerichtet. Über einen Zeitraum von zwei Wochen fand ein Online-Voting statt, bei dem das „Publikum“ abstimmen konnte und zum anderen entschied die Jury. Die Gewinner*innen wurden am eigentlichen Tag des Finales, von dem Veranstalter Thorsten Börnsen und Poetry Slammerin Gesche Gloystein in einem Video auf der Website des Wettbewerbs gekürt. Dabei erreichte die Schwartauer Band Jack Pott mit ihrem Song „All min Frünnen“ den ersten Platz. Der Singer-Songwriter Dennis Samel-Mertens, der als mit einer der wenigen Solo-Künstler teilnahm, konnte sich über den zweiten Platz freuen. Dass auch Death-Metal auf Plattdeutsch funktioniert, bewies die Band Armagenda aus Wismar mit dem dritten Platz im Wettbewerb.
Das nächste Finale von Blattbeats soll im Rahmen des Hamburger Plattdeutschtages am 21. April 2021 wieder live stattfinden. Bands und Solo-Musiker*innen können sich ab Oktober 2020 bei Plattbeats bewerben.

Das Finale von Plattsounds 2020 findet am 21. November 2020 in Stadthagen im Kulturzentrum Alte Polizei statt. 10 Musiker*innen werden dort ihre plattdeutschen Songs spielen. Auch hier bekommen die ersten drei Plätze ein Preisgeld. Im letzten Durchgang 2019 kam Maria Diot mit ihrem Song „Huh, ik bün bang“ auf den 1. Platz, Whale in the desert auf den 2. Platz und die Schwestern Julia und Gina Giampietro auf den 3. Platz. Außerdem qualifiziere sich die Gewinnerin für das Semifinale des Local Heroes Bandcontests. Zwei der Finalisten bekamen außerdem die Chance an dem Sassisk Leedfestival in Emmen in den Niederlanden, teilzunehmen.

Weitere Infos unter: https://www.plattbeats.de/ und https://www.plattsounds.de/

Plattsounds ist ein Projekt von „Platt ist cool“, der Schaumburger Landschaft, der Ostfriesischen Landschaft, dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., der Oldenburgischen Landschaft, der Landschaft Emsland Bentheim, dem Lüneburgischem Landschaftsverband, dem Landschaftsverein Weser-Huunte e.V. und dem Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden.

Plattbeats ist ein Projekt des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein. Die Schirmherrschaft hat der schleswig-holsteinische Landdagspräsident Klaus Schlie inne. Partner sind das Hamburger Ohnsorg-Theater, die Universität Greifswald sowie der Bund für Heimat und Umwelt in Deutschland.