„Funklock stoppen!“ Bündnis für plattdeutsches Radio wächst

„Drömen lehren – So schall uns Programm utsehn“ – Das war eines der Themen, die Vertreter plattdeutscher Organisationen aus acht Bundesländern kurz vor Ostern bei einer Online-Konferenz besprochen haben. Eingeladen hatten Bundesrat für Niederdeutsch/Niederdeutschsekretariat und der Schleswig-Holsteinische Heimatbund. Das Treffen begann mit Programm-Beispielen anderer kleiner Sprachen in Europa: Waliser, Sami, Sorben, Westfriesen. Zum Schluss der Konferenz konnten sich die 31 Delegierten dann auf einen gemeinsamen Fahrplan für ein plattdeutsches Programm verständigen:

Funklock stoppen! Unser Ziel
Wir nehmen uns andere Kleine-Sprachen-Sender in Europa zum Vorbild und fordern ein öffentlich-rechtliches Medium, das 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche ein plattdeutsches Hörfunk-Programm plus Online-Angebot sowie gelegentliche Filmbeiträge produziert. Das Hörfunk-Programm bietet einen Mix aus bunten Themen sowie seriösen Berichten über Welt und Region. Dazu gehören tagsüber stündliche oder halbstündliche Nachrichten. Im Musikprogramm laufen aktuelle plattdeutsche, hochdeutsche und internationale Musiktitel für Erwachsene. Besondere Hörfunk- oder Online-Angebote richten sich an Jugendliche und Senioren. Das Medium nutzt die plattdeutsche Sprache als tägliches Werkzeug und hält dabei Qualitätsstandards ein, die in anderen deutschen Programmen für die hochdeutsche Sprache gelten.

Bis jetzt wird die Kampagne „Funklock stoppen!“ getragen von den Heimatbünden in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Auch die Plattdeutschen Räte in Schleswig-Holstein und Hamburg sind dabei genauso wie der Bundesrat für Niederdeutsch. Auf der Konferenz neu dazugekommen sind als Unterstützer zum Beispiel der Verein für Niederdeutsch in Brandenburg, die Emsländische Landschaft und die Plattdeutschzentren für Holstein und Schleswig. Weitere Organisationen müssen das Papier intern noch von Mitgliedern und Vorständen bestätigen lassen.

Christiane Ehlers vom Niederdeutschsekretariat und Jan Graf vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund sind sehr zufrieden mit der Resonanz. „Wir haben ein gerechtfertigtes Anliegen, wir werden immer mehr, und unsere Stimme wird gehört werden“, so das Organisatorenduo.

Kontakt:
Jan Graf, SHHB, 0431/98385-15, j.graf@heimatbund.de
Christiane Ehlers, Niederdeutschsekretariat, 0178/4554619, ehlers@niederdeutschsekretariat.de

Text: Jan Graf, Foto: Vorbild Europa – Seite des walisischen Senders BBC Radio Cymru