Der SASS geht online

Bekanntes Wörterbuch „der neue SASS“ jetzt digital nutzbar: http://netz.sass-platt.de

Das Mammutprojekt ist abgeschlossen – der „neue SASS“ steht im Netz und bietet zahlreiche praktische Nutzerfunktionen. In Papierform gibt es das plattdeutsche Wörterbuch bereits seit 20 Jahren. Im Rahmen einer feierlichen Präsentation im Jahrhunderthaus des Freilichtmuseums Molfsee stellten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen das Ergebnis langjähriger Arbeit vor.
Dank einer großzügigen Förderung des Kultusministeriums und weiterer Förderer sowie des unermüdlichen Schaffens eines Arbeitskreises unter der Leitung des Sprachaktivisten Heinrich Thies haben Sprechende und Schreibende nun auch online Zugriff auf unzählige Worteinträge inklusive Hinweisen zur weitreichend etablierten SASSschen Schreibweise des Plattdeutschen.

„Ein Meilenstein für alle, die mit der plattdeutschen Sprache leben und arbeiten und sich immer mal wieder fragen – wie kann ich dieses Wort korrekt schreiben, welche gute Übersetzung gibt es dafür? – Wir können den Wert dieser Arbeit, die nun vorliegt und weltweit allen zugänglich ist, gar nicht hoch genug schätzen“, so Marianne Ehlers, Vorsitzende der Fehrs-Gilde. Dieser Verein zur Förderung des Niederdeutschen ist Herausgeber des „neuen SASS“.
„Das neue Onlinewörterbuch ist hilfreich für die produktive Spracharbeit und markiert zudem Möglichkeiten eines alltagsbezogenen Sprachausbaus des Niederdeutschen“, betont Robert Langhanke von der Europa-Universität Flensburg.
„Sprachlernerinnen und -lerner finden hier leicht zugänglich grundlegende Unterstützung“, unterstreicht der Plattdeutschreferent beim SHHB, Jan Graf.
„Am Ende haben wir 180.000 Haupteinträge plus aller Plural-/Konjugations-/Deklinations-/Komparationsformen erreicht“, erläutert Heinrich Thies, ehemals Vorsitzender der Fehrs-Gilde.

SASS – unter diesem Markennamen ist das plattdeutsche Wörterbuch für den nordniedersächsischen Sprachraum seit langem bekannt. Die ehemaligen Vorsitzenden der Fehrs-Gilde Heinrich Kahl und Heinrich Thies hatten es seit 2002 zu einem modernen Hilfsmittel für Schreibende und Lernende gemacht: den „neuen SASS“, der neben dem plattdeutsch-hochdeutschen nun auch einen hochdeutsch-plattdeutschen Teil umfasste. Heinrich Thies entwickelte daraus ein umfassendes Projekt, das neben der ständigen Aktualisierung und Erweiterung des Wörterbuchinhalts auch die Erarbeitung einer allgemein verständlichen Gebrauchsgrammatik zur Folge hatte. Schnell wurde deutlich, dass für eine zeitgemäße Nutzung dieser Hilfsmittel für Beruf, Wissenschaft, Schule und allgemeines Interesse auch eine entsprechende Internetplattform entwickelt werden musste. Unter http://sass-platt.de waren die SASS-Grammatik, die SASS-Schreibregeln und weitere daraus resultierende Lehrmaterialien verhältnismäßig schnell verfügbar. Die aufwändige Erarbeitung der SASS-Datenbank als digitales orthografisches Wörterbuch allerdings erforderte etliche Jahre mühevoller Arbeit und konnte erst jetzt abgeschlossen werden.

Siehe auch: https://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/Plattdeutsch-per-Mausklick-Der-neue-SASS-geht-online,plattdeutscheswoerterbuch102.html

Quelle: Plattnet-Nachricht vom 01.09.2022