Platt löppt – auch an den Berufsbildenden Schulen

Fortbildung für plattdeutsch interessierte BBS-Lehrkräfte

In der Landwirtschaft wird viel auf Plattdeutsch gesprochen, verhandelt, geplant, im Einzelhandel erreicht eine vertraute Sprache ein wohliges Gefühl, das den Kunden zum Bleiben und Kaufen einlädt. Plattdeutsche Kundengespräche bei Bauunternehmen, Autohäusern, Handwerksbetrieben und weiteren, sorgen für ein angenehmes Gesprächsklima und bei Reklamationen für Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme.
Dieses sind laut Herbert Fuhs, Fachberater der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) für „Region und ihre Sprache im Unterricht“ Beispiele, die aufzeigen, dass die plattdeutsche Sprache hervorragend im Beruf einsetzbar ist. Als weiteres Beispiel nennt er Berufe in der Altenpflege: „Viele Menschen müssen im Alter ihr gewohntes Zuhause, mit einem Platz in einer Pflegeeinrichtung tauschen. Eine völlig neue Umgebung mit fremden Menschen kann bei pflegebedürftigen Personen dazu führen, dass sie sich zurückziehen, einsam oder sogar krank werden. Mit der ihnen vertrauten Muttersprache, kann erfolgreich entgegengewirkt werden. Wenn die betroffenen Personen z.B.: bei der täglichen Hygiene ihre Pflegekräfte unterstützen, ist es für beide Seiten ein Gewinn.“, so Herbert Fuhs. Aus diesem Grund organisierte der bisher einzige Fachberater für Plattdeutsch an Berufsbildenden Schulen in Norddeutschland eine Fortbildung für plattdeutsch interessierte BBS Lehrkräfte Ende Februar 2023 in der BBS II in Leer. Dieser Einladung folgten viele Lehrkräfte aus ganz Niedersachsen sowie Schleswig-Holstein sehr gerne, um sich über die Wichtigkeit Plattdeutscher Sprache an Berufsbildenden Schulen auszutauschen.

Nach seiner Begrüßung, in der Herbert Fuhs die Wichtigkeit der plattdeutschen Sprache hervorhob, stellte er das Angebot „Plattdeutsche Modellschule“ und die Auszeichnung „Plattdeutsche Berufsschule“ vor. Als weitere Programmpunkte stellte Geschäftsführerin Christianne Nölting die plattdeutschen Angebote für Schulen durch die Landschaftsverbände, sowie das Länderzentrum LZN in Bremen vor.
Wie Berufsschulen ihre Schülerinnen und Schüler für Plattdeutsch begeistern, konnten die Lehrkräfte in unterschiedlichen Workshops erfahren. Dabei fanden die Themen „Filmen mit Tablets“ sowie „Podcasten“ besonders großes Interesse bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Diese vorwiegend jungen Lehrkräfte waren begeistert von der sehr gut vorbereiteten Fortbildung. Herbert Fuhs dazu: „Die rege Teilnahme zeigt, dass ein großes Interesse an Plattdeutsch besteht. Die nächste Fortbildung ist bereits in Planung. Platt löppt.

Weitere Informationen Inhalt der Fortbildung und allgemein zum Thema Plattdeutsch an Berufsbildenden Schulen erhalten Sie von Herbert Fuhs: herbert.fuhs2@rlsb.de

Quelle: Regionale Landesämter für Schule und Bildung
Foto oben v.l.n.r. Foto v.l.n.r.: Herbert Fuhs (Fachberater für Plattdeutsch an BBSen), Astrid Müller-Essen, Neele Berg, Alke Rieken (Lehrkräfte)