Am 16. Oktober fand das diesjährige Treffen des Gesprächskreises nationale Minderheiten und niederdeutsche Sprechergruppe beim Deutschen Bundestag in Berlin statt. Beim Gesprächskreistreffen haben die Vertreter:innen der vier nationalen Minderheiten in Deutschland sowie der niederdeutschen Sprechergruppe die Gelegenheit, sich mit ihren Anliegen an die Bundestagsabgeordneten zu wenden. Eingeladen zu der Sitzung hatte der Vorsitzende des Innenausschusses Josef Oster (Fraktion CDU/CSU). Der Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius und der Beauftragte gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma, Michael Brand (Fraktion CDU/CSU) nahmen ebenfalls an der Sitzung teil sowie die Abgeordneten Dr. Cornell-Anette Babendererde (CDU/CSU), Helge Lindh (SPD), Maja Wallstein (SPD), Mayra Vriesema (Grüne), Katrin Fey (Linke) und Caren Lay (Linke). Stefan Seidler (SSW) war wegen eines kurzfristig angesetzten Termins im Kabinett verhindert.
Die Anliegen der fünf Gruppen wurden vertreten durch den Bunnsraat för Nedderdüütsch und das Niederdeutschsekretariat sowie den Minderheitensrat und das Minderheitensekretariat. Gitte Hougaard-Werner, Vorsitzende des Minderheitenrates, und Heinrich Siefer, Sprecher vom Bunnsraat för Nedderdüütsch, erläuterten die Forderung, die nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands sowie die Regionalsprache Niederdeutsch in Artikel 3 des Grundgesetzes aufzunehmen – ein Punkt, über den länger diskutiert wurde.
Weiter ging es in der Sitzung über die Wissensvermittlung über die nationalen Minderheiten und die Sprechergruppe Niederdeutsch. An die politischen Vertreter:innen wurde die Bitte herangetragen, die im September auf einer Fachkonferenz vorgestellte Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Wissensvermittlung sowohl in den Ländern als auch auf Bundesebene umzusetzen und notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Ebenfalls ging es um den Wunsch der fünf Gruppen nach einer weiteren Bundestagsdebatte mit Entschließungsantrag.
Als wichtiges Thema stand der zunehmende Antiziganismus auf der Tagesordnung. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma berichtete vom immer stärker werdenden Antiziganismus in der medialen Berichterstattung sowie in der Gesellschaft.
