Für Lippisch Platt will der Heimatbund neue Wege gehen

Lippisch Platt gehört zu den niederdeutschen Sprachen, die durch die Europäische Sprachencharta geschützt sind und somit erhalten werden müssen. An erfolgreichen Beispielen mangelt es nicht. In mecklenburgischen Kindergärten erlebt das Niederdeutsche eine Renaissance. Überwunden ist sein Ruf als Sprache der einfachen Leute, mit der man es nicht weit bringt. In vielen nördlichen Bundesländern ist Niederdeutsch Bestandteil des Unterrichts in Schulen. Und auch in Lippe geht der Lippische Heimatbund neue Wege. „Ziel ist es, dass insbesondere Kinder zumindest eine Begegnung mit der plattdeutschen Sprache erfahren“, so Heimatbund-Geschäftsführerin Yvonne Huebner. Werner Zahn, Mitglied in der Fachstelle Mundart und Brauchtum, hat für den Lippischen Heimatbund ein ganzheitliches Konzept erarbeitet, um die Kinder mit Lippisch Platt vertraut zu machen: „Alle lippischen Grundschulen verfügen jetzt über einen Kinderordner „Lippisch Platt“ mit Texten, Gedichten und Liedern. Er enthält Kopiervorlagen, die im Unterricht eingesetzt werden können. Gleichzeitig findet man die Texte im Internet, dazu Anlagen wie Tondateien und Vokabellisten“, freut sich Michael G. Schnittger, Leiter der Fachstelle Schule im Lippischen Heimatbund, die diesen Ordner in Zusammenarbeit mit Werner Zahn erstellt hat.

Auch die Internetseite www.lippischplatt.de ist neu entstanden. In acht Lektionen enthält sie Unterrichtsmaterialien, die auch zum Selbststudium geeignet sind. Insgesamt enthält die Internetseite bis jetzt 563 Dokumente in 147 Ordnern, hinzu kommen noch 26 plattdeutsche Lieder mit Text, Ton, Übersetzung und zum Teil mit Karaoke. Dazu gibt es noch die Internetseiten Kinder-Lippe.de, die auch einen plattdeutschen Teil haben. Geplant ist weiterhin auch der Druck eines plattdeutschen Wörterbuches, das von Sabine Schierholz erstellt wird.

„Da man Platt kaum noch im täglichen Leben hört, ist es wichtig, dass die Texte und Lieder auch hörbar sind, dazu sind die neuen Medien ideal, am PC, Laptop und auch Smartphone kann man sich den größten Teil der Vorlagen anhören.“, so Werner Zahn. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle Schule im Lippischen Heimatbund bereitet Zahn gerade schon das nächste Projekt vor: ein Vortragswettbewerb Lippisch Platt für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 3 bis 6. Für den Start des Wettbewerbs ist der Januar 2020 ins Auge gefasst, zuvor sollen im Herbst  2019 noch Fortbildungen für Lehrkräfte angeboten werden.

Foto: Stellten Lippisch Platt den Kleinsten vor: v.l.n.r.: Michael G. Schnittger, Werner Zahn und Yvonne Huebner,
umringt von Schülerinnen und Schülern der 4a der Grundschule Heiligenkirchen. (Quelle Foto: Dietmar Kuhfuß)

Quelle: Pressemitteilung des Lippischen Heimatbundes

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