Beratender Ausschuss Niederdeutsch tagt in Berlin

Am 17. September 2025 kam der Beratende Ausschuss für Fragen der niederdeutschen Sprachgruppe zu seiner jährlichen Sitzung zusammen. In diesem Jahr fand die Sitzung im Bundesministerium des Innern statt: Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius, hatte zu der ersten Ausschusssitzung in der neuen Legislaturperiode, die in hybrider Form stattfand, nach Berlin eingeladen.

Vonseiten der Bundesregierung nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums des Innern (BMI), des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie des Bundesministeriums für Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) an der Sitzung teil. Weiter nahmen die Abgeordneten des Deutschen Bundestages Anne Janssen und Sebastian Schmidt für die CDU/CSU-Fraktion, Helge Lindh für die SPD-Fraktion, Filiz Polat für Bündnis 90/Die Grünen sowie Ina Latendorf und Maik Brückner für Die Linke teil. Und auch fast alle Niederdeutschländer waren vertreten. Seitens der niederdeutschen Sprechergruppe waren Heinrich Siefer, Sprecher des Bundesrats für Niederdeutsch und die Jugendbeauftragten Kevin Behrens und Thees Becker sowie Christiane Ehlers vom Niederdeutschsekretariat anwesend. Als Gast nahm Robert Kühn vom Minderheitensekretariat teil.

Unter der Leitung des Beauftragten erörterten die Teilnehmenden Fragen der Bundesinnenpolitik, die die niederdeutsche Sprachgruppe betreffen. Heinrich Siefer und Christiane Ehlers gaben einen Überblick über die Entwicklungen der niederdeutschen Sprechergruppe seit der letzten Sitzung im Juni 2024. Sie berichteten u. a. von dem Modellprojekt zur Stärkung der Sichtbarkeit und des Images der Sprache, das im Rahmen der sprachplanerischen Arbeit Spraakplaan Nedderdüütsch 2050 aktuell durchgeführt wird, von Tätigkeiten zum Sprachausbau sowie von den Plänen für eine neue repräsentative Erhebung zum Stand des Niederdeutschen.

Die beiden Jugendvertreter im BfN stellten die Aktivitäten der jungen Lüüd vor. Sie betonten die Bedeutung der gemeinsamen Vernetzungstreffen für junge Angehörige der niederdeutschen Sprechergruppe und der nationalen Minderheiten – im November 2025 ist das dritte gemeinsame Treffen im Siedlungsgebiet der Sorben geplant.

Auf der Tagesordnung standen weiter Themen wie eine mögliche Verankerung der Regionalsprache Niederdeutsch im Grundgesetz oder die Zulassung von Niederdeutsch als Gerichtssprache sowie die Frage nach der Prüfung eines Niederdeutsch-Gesetzes in den Ländern. Weiter wurde über die Erhöhung der Sichtbarkeit von Niederdeutsch in den Ländern z. B. durch öffentliche Beschilderungen oder Informationsmaterialien gesprochen sowie über das Projekt der Niederdeutschen Medienplattform in Schleswig-Holstein.

Zum Weiterlesen: Pressebericht des der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten