BfN kommt zur Sommersitzung 2025 in Stapelfeld zusammen

Zur Sommersitzung des Bunnsraat för Nedderdüütsch (BfN) begrüßte der Sprecher Heinrich Siefer die Delegierten der Niederdeutschländer sowie der Plautdietschen am 16. Juli 2025 in der Katholischen Akademie Stapelfeld in Cloppenburg. Personell gibt es zwei Neuerungen: Sabine Schierholz wird neue Delegierte im BfN für den Kreis Lippe und Neele Hübner, erste Niederdeutsch-Botschafterin im Land Brandenburg, wird als Jugendvertreterin im BfN aufgenommen.

Im Rahmen des Monitoring-Prozesses der Europäischen Sprachencharta steht der nächste turnusmäßige Bericht an. Das BMI muss 2026 den 8. Bericht zur Implementierung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen beim Europarat vorlegen. Die acht Länder, die mit der Charta Verpflichtungen für den Schutz und die Förderung der Regionalsprache Niederdeutsch übernommen haben, wurden aufgefordert, einen entsprechenden Bericht über die Umsetzung zu verfassen. Ebenfalls wurde der Bundesrat für Niederdeutsch gebeten, eine Stellungnahme für die niederdeutsche Sprechergruppe zu verfassen.

Auf der Sitzung ging es um die Vorbereitung anstehender Termine wie die Sitzung des Beratenden Ausschusses Niederdeutsch und die Fachtagung zur Vorstellung der gemeinsamen Empfehlung der Kultusministerkonferenz mit dem Bundesrat für Niederdeutsch und dem Minderheitenrat zur Wissensvermittlung an Schulen.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Sitzung lag auf der politischen Lobbyarbeit. Es wurden bereits erste Gespräche mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags geführt, weitere sind für die Zeit nach der politischen Sommerpause geplant. Erfreut hat der BfN die Nachricht über die Gründung eines neuen Parlamentskreises Platt aufgenommen. Bei einem Treffen mit Linda Heitmann, MdB Bündnis 90/Die Grünen, die den Parlamentskreis gemeinsam mit Johann Saathoff, MdB SPD, initiiert hat, wurden bereits gemeinsame Themen und Möglichkeiten der Unterstützung ausgelotet.

Weiter tauschten sich die Delegierten über die Initiative Spraakplaan Nedderdüütsch 2050 aus. Gemeinsam mit der Warkkoppel war entschieden worden, 2025 in einer starken sowie einer schwachen Niederdeutschregion Modellprojekte zur Prestigeplanung durchzuführen. Hierbei geht es um die Sichtbarkeit und die Verwendung der Sprache im öffentlichen Raum. Als Regionen wurden Sachsen-Anhalt, wo Niederdeutsch keine Sichtbarkeit und auch kein hohes Prestige hat, sowie das Oldenburger Münsterland gewählt. Hier wird Niederdeutsch noch aktiv gesprochen und ist auch in einem gewissen Umfang im öffentlichen Leben sichtbar. Das Niederdeutschsekretariat arbeitet aktuell an einer Informationsbroschüre zum Thema Sprachplanung.

Neben vielen weiteren Themen ging es auch um die Kampagne PlattLandLüüd (https://www.instagram.com/plattlandlueued/), die dazu beitragen soll, das Sprache sichtbarer zu machen, ihr Image zu verbessern und das plattdeutsche Leben und seine Menschen vorzustellen. Auch mit dem Podcast soll es in diesem Jahr weitergehen, mit Klookluustert op Törn wird ein neues Format erprobt: In der vierten Staffel geht es wieder um Sprachpolitik, dieses Mal sollen verschiedene Sichtweisen und Stimmen aus dem Sprachgebiet abgebildet werden.